Im Überblick

Es hat dich schon immer interessiert, wer die Wirkstoffe von Medikamenten prüft oder gentechnische Verfahren an Pflanzen anwendet? Du interessierst dich für Pflanzenschutz und dafür, was hinter den Kulissen eines Forschungsinstituts vorgeht, und du scheust dich nicht davor, mit lebenden Tieren zu arbeiten? Dann sieh dir den Ausbildungsberuf Biologielaborant einmal genauer an.

Worum geht´s?

Biologielaboranten arbeiten mit Wissenschaftlern in der medizinischen und biologischen Forschung daran, Wirkstoffe für Medikamente und Pflanzenschutzmittel zu erforschen oder herzustellen. Im Labor arbeiten sie mit lebenden Organismen und prüfen zum Beispiel unter dem Elektronenmikroskop die Struktur von Bakterien und Viren und beobachten ihre Zellteilung. Bei biochemischen Versuchen setzen sie Zellen, Eiweiße, Blut oder Gewebeproben in chemischen Lösungen an und testen die Reaktion. Mit ihren Ergebnissen liefern sie wichtige Erkenntnisse für die Pharmaindustrie und die Humanmedizin. Um die Wirksamkeit einzelner Medikamente zu prüfen, führen Biologielaboranten unter strenger Einhaltung der Tierschutzrichtlinien auch Tierversuche durch. Sie beobachten insbesondere Nagetiere, geben ihnen Präparate und nehmen anschließend Blutproben ab. In Experimenten mit Pflanzen züchten Biologielaboranten Ableger und weisen Parasitenbefall nach. Zudem nehmen sie Lebensmittel unter die Lupe, um sie auf Keime, Schimmel oder Salmonellen zu untersuchen. Die Inhalte des dualen Ausbildungsberufes wurden 2020 modernisiert, durch die Änderungsverordnung sind die wesentlichen aktuellen Schlüsselbegriffe aus der Tierschutz-Versuchstierverordnung in den Ausbildungsrahmenplan aufgenommen worden. Neue Ausbildungs- und Prüfungsinhalte wurden aber nicht eingeführt. Die Ausbildung findet im Betrieb und in der Berufsschule statt.

Ausbildungsinhalte

• Durchführen mikrobiologischer, zellkulturtechnischer Arbeiten
• Durchführen molekularbiologischer, biochemischer und diagnostischer Arbeiten
• Durchführen zoologisch-pharmakologischer Arbeiten
• Einsetzen von Energieträgern
• Umgehen mit Arbeitsgeräten und -mitteln einschließlich Pflege und Wartung
• Umgehen mit Arbeitsstoffen
• Probenahme und Probenvorbereitung
• physikalische Größen und Stoffkonstanten
• Analyseverfahren sowie Trennen und Vereinigen von Arbeitsstoffen
• bereichsspezifische Qualitätssicherung
• Wirtschaftlichkeit im Labor
• Kundenorientierung
• Arbeitsplanung, Arbeiten im Team
• Informationsbeschaffung und Dokumentation
• Kommunikations- und Informationssysteme
• Messdatenerfassung und -verarbeitung
• Anwenden von Fremdsprachen bei Fachaufgaben
• Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht
• Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
• Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
• Umweltschutz

TEXT ME2BE
FOTO Shutterstock