
Mit Liebe gekocht und belegt
Das Mensa-Team der FTS Husum gibt täglich alles
Wenn um die Mittagszeit der Duft frisch gebackener Franzbrötchen und warmer Mahlzeiten durch die Ferdinand-Tönnies-Schule in Husum zieht, dann steckt dahinter unter anderem das Engagement zweier Frauen, die mit viel Herzblut ihren Job machen: Antje Jungjohann (47) und Christiane Bandholz (57) gehören zum Mensa-Team der FTS und sorgen dafür, dass Schüler und Lehrkräfte täglich mit frischem Essen versorgt werden.
Während Antje Jungjohann bereits seit September 2022 als Minijobberin in der Mensa arbeitet, kam Christiane Bandholz, selbst Mutter eines FTS-Schülers, erst im vergangenen Jahr dazu. Ihre Motivation: der Wunsch, sich aktiv am Schulalltag zu beteiligen, auch wenn der eigene Sohn die Schule bald verlässt.
Ein Blick hinter den Tresen der Schulküche
Was viele nicht wissen: In der Mensa wird nicht einfach angeliefertes Essen verteilt, es wird tatsächlich frisch gekocht. „Wir backen Brötchen und Franzbrötchen frisch auf, belegen sie selbst und bereiten das Mittagessen komplett eigenständig zu“, erklärt Antje Jungjohann. Dabei wird großer Wert auf Qualität gelegt: Gemüse und andere Zutaten stammen vom Biohof Sylt. Alles soll möglichst regional und biologisch sein.
Zudem gibt es täglich zwei Hauptgerichte zur Auswahl: eines mit Fleisch, das andere vegetarisch. Gelegentlich sind auch vegane Varianten dabei, ebenso wie glutenfreie Speisen, wenn sie bestellt werden. Wöchentlich erstellen die Frauen einen Essensplan, wobei auf die Vorlieben der Schüler Rücksicht genommen wird. „Aber wenn wir zu viel Gemüse anbieten, bleibt das leider oft liegen“, sagt Christiane Bandholz mit einem Augenzwinkern. Auf die Balance kommt es an – auch beim Mittagessen.
Gutes Essen für kleines Geld
Trotz Bioqualität und Frische sind die Preise moderat: Ein Hauptgericht kostet 3,70 Euro, bei Gerichten wie Pizza oder Pommes nur 3,50 Euro. Zusätzlich können die Schüler Nachtisch und Salat bestellen. Gezahlt wird ausschließlich über eine aufladbare Mensakarte. Sie ist Voraussetzung für die Essensbestellung. Die Zutatenmengen werden vom Mensateam präzise kalkuliert, damit möglichst wenig übrig bleibt. „Weggeworfen wird bei uns so gut wie nichts. Wir planen vorausschauend“, betont Jungjohann.
Mehr Nachfrage wäre wünschenswert
Etwa 30 bis 40 Portionen bereitet das Team derzeit täglich zu. Im Vergleich zu den Schülerzahlen recht wenig. Auch die Beteiligung der Lehrkräfte könnte höher sein, finden die beiden. „Gerade mal ein paar Lehrer essen regelmäßig mit“, berichtet Christiane Bandholz. Gründe dafür könnten die Essgewohnheiten zu Hause oder der Wunsch nach Ruhe in der Mittagspause sein. Dennoch: „Unser Angebot steht allen offen und ist es allemal wert.“
Frühstücksangebote wie belegte Brötchen, Franzbrötchen oder Kuchen erfreuen sich dagegen großer Beliebtheit. „Das geht morgens fast immer komplett weg“, sagt Bandholz stolz. Ihre selbst gebackenen Kuchen sind besonders beliebt, vor allem, wenn es Schokoladenkuchen gibt. Bei anderen Kuchensorten sind die Schüler vorsichtiger: „Wehe, man erkennt sofort die Frucht unter den Streuseln, dann wird’s schwierig“, fügt sie lachend hinzu.
Zwischen Spontaneität und Struktur
Flexibilität gehört zum Alltag in der Mensa. Wenn eine Kollegin ausfällt, steht das Team auch mal alleine da und dann muss es schnell gehen. „In solchen Fällen gibt’s dann Suppe oder einfache Gerichte“, erklärt Antje Jungjohann. Trotz der Herausforderungen versuchen die beiden, für Abwechslung zu sorgen: Tägliche Salatteller, wahlweise mit Ei, Käse oder Kochschinken, gehören genauso zum Angebot wie warme Mahlzeiten.
Großer Einsatz, wenig Anerkennung
Viel Herzblut, doch manchmal fehlt die Wertschätzung: Ein „Danke“ hören die beiden selten, und auch von Elternseite kommt kaum Rückmeldung. Dabei steckt hinter dem täglichen Betrieb der Mensa eine enorme logistische Leistung: Bestellung, Zubereitung, Ausgabe, Abwasch und das häufig mit wenig Personal. „Wir sind nur drei Angestellte“, erklärt Bandholz.
Besonders schwer zu finden: ehrenamtliche Unterstützung. „Ich mache das freiwillig, weil ich sehe, wie nötig es ist“, sagt sie. „Aber viele Eltern wissen gar nicht, was hier geleistet wird. Sie denken, das Essen kommt einfach von irgendwo und ist fertig.“ Dabei ist die FTS-Mensa eine der wenigen, in der noch selbst gekocht wird.
Appell an die Schulgemeinschaft
Trotz aller Herausforderungen machen Antje Jungjohann und Christiane Bandholz ihre Arbeit gerne, weil sie einen Sinn darin sehen. „Wir geben unser Bestes, jeden Tag“, sagt Jungjohann. Und Bandholz ergänzt: „Wenn Eltern wollen, dass ihre Kinder ein gutes Essensangebot bekommen, dann sollten sie sich stärker einbringen.“
TEXT Markus Till / Morgana Pfeifer Schridde
FOTO Mubarak Bacondo
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