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Flexibel bleiben: Die Kunst des Anpassens

Nach erfolgreichem Abitur startete Olav seine duale Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration bei der Telekom. Hier ist er bis heute tätig und kümmert sich als Contract Manager in Zusammenarbeit mit Kommunen und Landkreisen um den Breitbandausbau. Welches berufsbegleitende Studium ihn derzeit ruft und was er seinen Kindern bei der Berufswahl rät, erzählt er im Gespräch mit dem DIGI:BO-Elternkompass ...

Aufgeschlossen Richtung Zukunft

Geboren in Brunsbüttel und aufgewachsen in Dithmarschen wurde Olav erst während des Abiturs bewusst, dass eine Informatikausbildung das Richtige für ihn sein könnte. Diesen Schritt hat er nie bereut. „Bei meinem Arbeitgeber fühle ich mich sehr wohl und kann ihn nur weiterempfehlen. Da ich mich jedoch weiterentwickeln möchte, plane ich aktuell, berufsbegleitend ein Psychologiestudium aufzunehmen“, erzählt der dreifache Vater.

Flexibel bleiben: Die Kunst des Anpassens

Nach erfolgreichem Abitur startete Olav seine duale Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration bei der Telekom. Hier ist er bis heute tätig und kümmert sich als Contract Manager in Zusammenarbeit mit Kommunen und Landkreisen um den Breitbandausbau. Welches berufsbegleitende Studium ihn derzeit ruft und was er seinen Kindern bei der Berufswahl rät, erzählt er im Gespräch mit dem DIGI:BO-Elternkompass ...

Aufgeschlossen Richtung Zukunft

Geboren in Brunsbüttel und aufgewachsen in Dithmarschen wurde Olav erst während des Abiturs bewusst, dass eine Informatikausbildung das Richtige für ihn sein könnte. Diesen Schritt hat er nie bereut. „Bei meinem Arbeitgeber fühle ich mich sehr wohl und kann ihn nur weiterempfehlen. Da ich mich jedoch weiterentwickeln möchte, plane ich aktuell, berufsbegleitend ein Psychologiestudium aufzunehmen“, erzählt der dreifache Vater.

Olavs Kinder sind fünfzehn, vierzehn und neun Jahre alt. Der Älteste besucht ein Gymnasium und der Vierzehnjährige eine Gemeinschaftsschule. „Berufsorientierungsunterricht bekomme ich bislang besonders an der Gemeinschaftsschule mit. So besuchte die siebte Stufe gerade den Stärkenparcours, um Potenziale und berufliche Präferenzen der Schülerinnen und Schüler zu identifizieren. Als Vater begrüße ich diese Form der aktiven Auseinandersetzung mit den eigenen Interessen.“ Bislang blickt der Informatiker relativ entspannt auf die Berufswahl seiner Kinder: „Ich gebe ihnen keine Richtung vor und stelle mich offen auf. Natürlich versuche ich, ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und hoffe, dass sie über die schulische Berufsorientierung eine Richtung ausmachen können, was sie längerfristig interessiert.“ Mitgeben möchte er seinen Kindern die Erkenntnis, dass sich ein Beruf wandeln kann. „Was man heute in einem Beruf lernt, ist nicht für die nächsten vierzig Jahre in Stein gemeißelt. Zudem kann man feststellen, dass ein Beruf irgendwann nicht mehr so gut zu einem passt, und sollte dann einer anderen Tätigkeit eine Chance geben. Mir ist wichtig, dass meine Kinder bei der Berufswahl nicht nur auf finanzielle Gesichtspunkte achten, sondern dass der Job zu ihnen passt, damit sie dauerhaft zufrieden sind.“

Weltoffen bei der Berufswahl

Seine Kinder seien derzeit noch nicht sicher, in welche Richtung es sie beruflich zieht. „Dem Großen sage ich immer, dass es naheliegend ist, nach dem Abitur ein Studium anzuschließen, jedoch ist ein Studium auch nur etwas wert, wenn man etwas daraus macht.“ Als Eltern habe man natürlicherweise eine Ahnung davon, welche Tätigkeiten den eigenen Kindern mehr und welche ihnen weniger liegen und welche Berufe sich davon ableiten ließen. „Aber da die beiden da noch nicht so gefestigt sind, möchte ich sie nicht eingrenzen und ihnen Wege vorzeichnen.“ Da die Möglichkeiten in Dithmarschen begrenzt seien, müsse er sich als Vater darauf einstellen, dass seine Kinder für die Ausbildung in eine andere Ecke Deutschlands ziehen könnten. „Ich ermutige sie, einmal rauszukommen, da ich mich nach der Schule nicht getraut habe, diesen Schritt zu gehen. Und wenn man erst einmal eine Familie und ein Haus hat, ist man meist so verwurzelt, dass es schwer fällt, diesen Schritt zu gehen.“

Dass er der Heimat treu geblieben ist, bereut Olav dennoch nicht. „Für mich persönlich war es das Richtige, nach dem Abitur eine Ausbildung statt eines Studiums zu absolvieren. Dennoch gebe ich diesen Weg meinen Kindern nicht als den richtigen vor.“ Wichtig ist dem gebürtigen Brunsbütteler jedoch, dass seine Kinder eine einmal begonnene Ausbildung oder ein angefangenes Studium durchziehen und nach Möglichkeit nicht abbrechen, um keine Zeit zu verschenken und am Ende den Abschluss mitzunehmen.

Mittelfeld statt Notendruck

„Grundsätzlich habe ich keinen hohen Anspruch an die Schulnoten meiner Kinder. Solange sie im Mittelfeld mitschwimmen, ist das in Ordnung für mich.“ So setzt er bei seinen Kindern auf Eigenverantwortung. Falls Noten abrutschen, sehe er jedoch Handlungsbedarf. Hier müsse man gegensteuern und etwas tun. Über Leistungen, die nach oben tendieren, freue er sich dennoch, wenngleich er glaubt, dass viele Unternehmen inzwischen davon absehen würden, Bewerber auf ein starres Notenraster zu reduzieren. „Ich denke, heutzutage geht es vermehrt um Soft Skills. Auch Qualifikationen in Form bestimmter Scheine im Studium oder Programmkenntnisse sind häufig von Vorteil. So wünsche ich meinen Kindern, dass sie mit ihren Leistungen und ihrer Bereitschaft eine Tätigkeit finden, die zu ihnen passt und die sie erfüllt.“

TEXT Kristina Krijom
FOTO privat

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Profil

Name
Olav
Vater von
zwei Söhnen (15, 14) und einer Tochter (9)
Beruf
Tätigkeit gerade im Wechsel, zukünftig Koordinierung von Prüfungen im Bereich Elektrosicherheit
Freizeit
alles rund ums Haus und den Garten, Autos reparieren, Zeit mit Freunden verbringen, Festivals und Konzerte

Leitfaden

„Praktika finde ich gut, um ein Gespür für bestimmte Berufe und die damit verbundenen Tätigkeiten und Rahmenbedingungen zu erhalten. Auf der anderen Seite sehe ich es kritisch, nach meist relativ kurzer Zeit ein allumfassendes Bild eines Berufs erhalten zu können, wenn es beispielsweise nur drei Tage sind. Da sollten sich Kinder nicht abschrecken lassen und lieber noch ein längeres Praktikum machen, bevor sie sich von einem Wunschberuf abhalten lassen, weil der Eindruck zu kurz, oder die Aufgaben nicht repräsentativ für den Beruf waren.“

Elternblick

„Ich möchte meinen Kindern mitgeben, dass man heute einen Beruf erlernen kann, man sich auf dem einmal eingeschlagenen Weg jedoch nicht starr weiter bewegen muss, sondern immer die Chance besteht, einen neuen Weg einzuschlagen. Zudem rate ich ihnen: Sucht euch lieber einen Job, der euch glücklich macht, statt einen, der gut bezahlt wird. Denn Bezahlung allein motiviert auf Dauer nicht genug.“

Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung